Frage zu Websites / Domains / FTP

PatrickR

Member
Hallo zusammen,

Ich habe mir mal das ISPConfig 3 installiert. Dies hat auch sofort ohne Probleme funktioniert. Soweit bin ich auch sehr zufrieden.
Eine Logik verstehe ich jedoch nicht.

Wenn ich unter Websites eine neue Domain anlege, wird
unter dem Verzeichnis /var/www der Ordenr für den Client angelegt ( /client1 ) in diesem wird wiederum der web Ordner angelegt ( /web1 )
soweit so gut, wenn ich jedoch nun eine zweite Domain hinzufüge, wird im Verzeichnis /var/www/client1/ ein weiterer web Ordner angelegt (/web2).
dies macht meiner Meinung nach doch nur wenig bis garkeinen Sinn.
Denn es ist unmöglich über FTP auf den web2 Ordner zu kommen.
Wenn ich unter FTP User --> Optionen versuche das Verzeichnis auf web2 zu ändern bekomme ich die Fehlermeldung: "Das Verzeichnis befindet sich nicht innerhalb des Verzeichnisses der Website." Die selbe Meldung bekomme ich auch, wenn ich versuche den FTP Zugang auf das /Client1 Verzeichnis zu lenken.

Ich kenne es von allen webhostern so, dass ich ein web-root Verzeichnis
habe und alle domains die ich dem Account zufüge, entweder direkt auf das root Verzeichnis geleitet werden oder andere Domains halt übergeordnete Verzeichnisse
z.B.:
domain1.tld --> ./
domain2.tld --> ./folder1/

Ich habe mir schon die Doku gekauft, aber leider hierzu auch keinen genauen Hinweis gefunden.

Würde mich sehr freuen wenn mich jemand über das Website Konzept von ISPConfig aufklären Könnte :)

Vielen Dank schon im Voraus.

Viele Grüße
Patrick
 

nowayback

Well-Known Member
Hallo Patrick,

Es gibt 2 unterschiedliche Methoden wie man sowas lösen kann. Beide haben Vor- und Nachteile. Du kanntest es bisher so, dass du alle Domains unterhalb des Users hattest. Bsp:

domain1.de /var/www/web1/httpdocs/
domain2.de /var/www/web1/httpdocs/(unterverzeichnis2/)
domain3.de /var/www/web1/httpdocs/(unterverzeichnis3/)

Du konntest also die Domains in ein spezielles Unterverzeichnis weiterleiten. Das hatte jedoch den Nachteil dass, wie in dem Beispiel domain2.de auch erreichbar gewesen wäre unter domain1.de/unterverzeichnis2/

Du magst jetzt sagen, dass du es gerade gut gefunden hast, aber andere finden das eben nicht so prickelnd. Nehmen wir mal Google. Wenn Google den gleichen Seiteninhalt unter einer anderen Domain erneut findet, dann bewertet Google die Seite niedriger und somit wird deine Seite in der Suchmaschine eben weiter unten angezeigt.

Desweiteren hatte die Konfiguration, die du kennst, den Nachteil dass du nur einmal z.b. ne Rewrite Rule in die .htaccess schreiben konntest und die für alle Domains galt.

ISPConfig löst es hier, meiner persönlichen Meinung nach, deutlich besser. Hier wird jede Domain (auch Subdomain), die anderen Inhalt haben soll, als separates Web angelegt und ist damit abgeschottet von allem Anderen.

Wenn du nun per FTP auf web2 kommen willst, musst du also einfach einen FTP User anlegen für web2.
Wenn du den Server nur für dich nutzt, wäre evtl. WinSCP eine Lösung für dich. Da kannste dich per root verbinden - sofern sich root per ssh einloggen darf - und hast die gesamte Verzeichnisstruktur. Musst halt dann nur auf die Berechtigungen aufpassen, bzw. nachträglich richtig setzen.

Grüße
nwb
 

Till

Administrator
Zusätzlich zu den Ausführungen von Nowayback möchte ich noch Sicherheitsaspekt eingehen. In ISPConfig läuft jede Webseite unter einem eigenen Linux User, ist also von den anderen Webseiten abgeschottet, dashalb macht es auch keinen Sinn einen FTP User auf das Client Verzeichnis zeigen zu lassen, denn er könnte auf die 2. Seite sowieso nicht zugreifen.

Beispiel:

Wir haben 3 Webseiten einer Firma, bestehend aus einem Forum, der Firemnwebseite selbst und einem Shop der unter anderem Kundenadressen und Kreditkartendaten enthält.

In Deinem Ursprüngllichen Setup hätte ein Hacker der durch eine Sicherheitslücke in das Forum eindringt auch Zugriff auf den Shop und somit die Kreditkartendaten, denn der läuft under den gleichen Rechten. Des weiteren müsstest Du nach dem Hack alle 3 Webseiten neu aufsetzen.

Im ISPConfig setup sind alle Webseiten getrennt, so dass ein Angreifer der das Forum hackt sich auch nur dort "austoben" kann, der shop und die Firmenseite sind nicht betroffen.

Solch ein Hack kommt garnicht mal so selten, insbesondere wenn CMS Systeme eingesetzt werden für die es viele Plugins gibt. Denn es wird immer mal Bugs in den Plugins geben oder ein Autor pflegt es nicht mehr oder es werden keine Updates im CMS eingespielt etc. und schon ergibt sich ein Angriffspunkt für Hacker und dann ist es nur noch eine Frage der zeit, bis die Seite gehackt wird.
 

PatrickR

Member
Hallo,
danke schonmal für die Antworten, das leuchtet mir soweit auch ein :)

Das Problem welches nowayback geschildert hat:

domain1.de /var/www/web1/httpdocs/
domain2.de /var/www/web1/httpdocs/unterverzeichnis2
domain3.de /var/www/web1/httpdocs/unterverzeichnis3

könnte man ja ganz einfach lösen :)

domain1.de /var/www/web1/httpdocs/unterverzeichnis1
domain2.de /var/www/web1/httpdocs/unterverzeichnis2
domain3.de /var/www/web1/httpdocs/unterverzeichnis3


Die Antwort die Till gegeben hat ist natürlich ausschlaggebender.
Mir stellt sich jetzt nur die Frage: Kommt der standart DAU Kunde damit zurecht? Versteht er es wenn man z.B. mehrere Domains auf ein web leiten will, dass dies über die Aliasdomains geschieht...?

Danke, viele Grüße
Patrick
 

Till

Administrator
Außerdem besagt doch der Name "Aliasdomain" genau das, nämlich dass es ein Alias für eine andere Domain ist (Duden | Suchen), mit einer Eindeutschung wie "Stellvertreterdomain" oder ähnlichem ist vermutlich keinem geholfen. Aber wenn Dir die Benennung nicht zusagt, kannst Du Dir ja z.B. ein eigenes Language File Set erstellen und die Menüpunkte darin umbenennen:

ISPConfig 3: Translating the interface « FAQforge
 

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